Obstruktiver Schlafapnoe – Zuverlässige Diagnose ohne Thermistors

Obstruktive Schlafapnoe: Gesundheitliche Risiken

Schlafbezogene Atmungsstörungen erhöhen das Risiko für verschiedene Krankheiten, wie Bluthochdruck, koronare Herzkrankheit, Schlaganfälle, Herzinsuffizienz, Diabetes Type 2 und Depressionen. 85 % der schlafbezogenen Atmungsstörungen werden durch die obstruktive Schlafapnoe (OSA) verursacht. OSA verursacht einen totalen oder partiellen Kollaps der oberen Atemwege während des Schlafes, meist resultierend in einer Aufwachreaktion des Patienten.  Betroffene leiden oftmals unter Tagesmüdigkeit und Konzentrationsschwäche. Allein in Deutschland zeigen etwa 2-4 % der Bevölkerung ein obstruktives Schlafapnoe Syndrom (OSAS). In den USA sind es sogar schätzungsweise 9 % der Frauen und 25 % der Männer mittleren Alters. Unbehandelt kann OSAS zu massiven Folgen für das Herz-Kreislauf-System und zu einer Verschlechterung der Lebensqualität führen.

Diagnose von OSA

Schlafbezogene Atemstörungen sind charakterisiert durch einen Verschluss der oberen Atemwege, der zu einer Verminderung des Atemflusses (Hypopnoe) bis hin zum vollständigen Atemstillstand (Apnoe) führen kann. Der Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI) bezeichnet die durchschnittliche Anzahl von Apnoe- und Hypopnoe-Episoden pro Stunde Schlaf. Er ist ein Hinweis auf die Schwere einer schlafbezogenen Atmungsstörung und wird auch bei der Kontrolle von Therapieerfolgen verwendet.

Zur Diagnose von OSA empfehlen die AASM Richtlinien (Version 2.4) die Verwendung eines Thermistors (zur Detektion von Apnoen) in Kombination mit einer zusätzlichen Nasenbrille (zur Detektion von Hypopnoen).

Die CNSAC MedShop GmbH hat in Kooperation mit verschiedenen Schlaflaboren aus Deutschland, Dänemark und Finnland eine kombinierte Nasen-/Mundbrille entwickelt, die durch eine Linearisierung des Atemflusses sowohl Apnoen als auch Hypopnoen zuverlässig detektieren kann. In einer momentan noch laufenden Studie wird die Genauigkeit dieser Methode im Vergleich zur AASM empfohlenen Kombination von Thermistor und Nasenbrille untersucht. Die Ergebnisse (71 von geplanten 200 Patienten) zeigen deutlich, dass die Nasen-/Mundbrille von CNSAC hochsensitiv ist und eine zuverlässige Diagnose obstruktiver Schlafapnoen ermöglicht.

 normal AHI: 0 – 4,9leicht AHI: 5 – 14,9mittelschwer AHI: 15 – 29,9schwerwiegend AHI: >30
Sensitivität100 %95 %93 %100 %
Spezifität98 %98 %100 %98%
Tabelle 1: Sensitivität und Spezifität der neu entwickelten Nasen-/Mundbrille bei der Diagnose von OSA
Nasen-/Mundbrille von SOMNOmedics GmbH
Nasen-/Mundbrille von CNSAC MedShop GmbH

Diese neuartige Nasen-/Mundbrille erlaubt die Detektion obstruktiver Schlafapnoen entsprechend den Richtlinien der AASM zur Diagnostik ohne die Notwendigkeit eines Thermistors. Neben einem verbesserten Patientenkomfort und einer einfacheren praktischen Anwendung bietet das neue Produkt darüber hinaus eine Senkung der laufenden Kosten in der Schlafdiagnostik.

Literatur:

  • SOMNOmedics interne Studie, durchgeführt im April 2016
  • Küchler et al., Eur Respir J 2017; DOI: 10.1183/1393003
  • Marshall et al., Sleep 2008
  • Matthys H, Seeger W: Klinische Pneumologie. Springer Verlag 2008